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Viszeralchirurgie

Wir sind sowohl auf Eingriffe in der minimalinvasiven Schlüssellochtechnik wie auch auf Eingriffe in offener Technik spezialisiert. Die minimalinvasiven Verfahren haben für die Patienten viele Vorteile, wie kleine Wunden, weniger Schmerzen, schnellere Heilung und ein kurzer Krankenhausaufenthalt. Manche Erkrankungen lassen sich aber nur in offener Technik mit dem sogenannten „Bauchschnitt“ behandeln.

Leisten- und Bauchwandbrüche werden häufig minimalinvasiv in Schlüssellochtechnik operiert. Wir nutzen dieses OP-Verfahren aber auch bei Zwerchfellbrüchen und Sodbrennen (Fundoplicatio), Dickdarmentzündungen (Divertikel) und bei Krebserkrankungen des gesamten Magen-Darm-Traktes.

Unterstützt durch modernste Technik bieten wir ein hohes Maß an Sicherheit bei den Eingriffen. Beispielsweise wird bei großen Darmeingriffen die Durchblutung des Darms mittels einer speziellen Färbetechnik (ICG) überprüft. 

Durch Prüfung und wiederholte Ernennung der Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie zum Zertifizierten Kompetenzzentrum für Chirurgische Koloproktologie wurde unsere Expertise bestätigt.

Unsere Leistungen

Gallensteine sind eine weitverbreitete Erscheinung, die Schmerzen im rechten Oberbauch, Entzündungen der Gallenblase und der Bauchspeicheldrüse, Nahrungsmittelunverträglichkeit und Durchfälle auslösen können.

Die operative Behandlung besteht in der Entfernung der Gallenblase mitsamt allen Steinen. Der Eingriff wird minimalinvasiv in der Schlüssellochtechnik durchgeführt. Im Normalfall bleibt der Patient nur zwei Nächte im Krankenhaus.

Leistenbrüche sind ein weitverbreiteter Zustand, der Menschen jeden Alters betrifft. Falls sie nicht behandelt werden, können Brüche schwere Schmerzen und ernsthafte Komplikationen verursachen. In den Leistenbruch können innere Organe wie Darm, Blinddarm, Harnblase oder Eierstöcke einklemmen. Die Risiken einer dann notwendigen Notfalloperation sind, verglichen mit der geplanten Leistenbruchoperation, extrem groß. Die mancherorts noch verwendeten Bruchbänder können diese Komplikationen nicht verhindern.

Sollte die Diagnose Leistenbruch gestellt worden sein und bereits Beschwerden bestehen, so ist eine Operation dringend angeraten. Diese wird im Regelfall entweder stationär minimalinvasiv in der Schlüssellochtechnik oder durch einen kleinen Schnitt ambulant durchgeführt. Ein Kunststoffnetz wird zur Verstärkung angewandt.

Die Entlassung aus der Klinik erfolgt je nach Schwere der Erkrankung und OP-Verfahren entweder noch am OP-Tag oder nach 1-3 Tagen.

Auch Nabelbrüche sind weitverbreitet. Nur größere oder komplizierte Nabelbrüche werden stationär operativ behandelt, ansonsten erfolgt die operative Versorgung ambulant und der Patient kann direkt danach nach Hause entlassen werden.

Bei größeren oder komplizierten Nabelbrüchen werden vorwiegend minimalinvasive OP-Methoden in Schlüssellochtechnik angewandt. Oft ist es notwendig, ein spezielles Kunststoffnetz zur Verstärkung zu verwenden.

Diese Brüche entstehen am häufigsten nach kleineren oder größeren Bauchoperationen im Bereich der Narben. Auch hier können innere Organe einklemmen oder Verwachsungen z. B. einen Darmverschluß verursachen.

Die operative Behandlung wird vorwiegend minimalinvasiv in Schlüssellochtechnik mit einem Kunststoffnetz als Verstärkung durchgeführt. Der stationäre Aufenthalt beträgt in der Regel zwischen zwei und fünf Tage.

Gelegentlich müssen diese Brüche aber doch in offener Technik durch einen Bauchschnitt und Anwendung eines Kunststoffnetzes versorgt werden.

Die Wahl der Operationsmethode hängt von der Bruchart und Größe sowie vom Patienten ab. Die Entscheidung über ein geeignetes OP-Verfahren wird nach einer ausführlichen Beratung mit dem Patienten vom ärztlichen Fachpersonal getroffen.

Besteht der hinreichende Verdacht, dass eine Blinddarmentzündung vorliegt, so muss häufig bald operiert werden. Gelegentlich kann auch eine Antibiotika-Therapie unter stationärer Überwachung versucht werden.

Der operative Eingriff erfolgt minimalinvasiv mit der Schlüssellochmethode (laparoskopisch) mittels einer Bauchspiegelung. Ist der Wurmfortsatz erst einmal geplatzt, so breitet sich die Infektion über den Bauchraum aus und löst eine Entzündung des Bauchfells aus (Peritonitis). Der Blinddarmdurchbruch kann auch einen Abszess (eine Ansammlung von Eiter) in der Nähe des Durchbruchs auslösen.

Die Refluxerkrankung der Speiseröhre (Sodbrennen, Refluxösophagitis, GERD) zählt zu den häufigsten Erkrankungen des Verdauungstrakts. Wenn das Zwerchfell und die beteiligten Muskeln nicht richtig funktionieren, können Magensäfte in die Speiseröhre fließen und dort Sodbrennen verursachen. Die Symptome der Refluxkrankheit sind hauptsächlich Sodbrennen, Brennen in der Brust und eventuell ein bitterer Geschmack im Mund.

Wenn eine Refluxerkrankung nicht behandelt wird, kann es zu einer Entzündung der Speiseröhre und eventuell zu einem erhöhten Risiko für Speiseröhrenkrebs kommen. Eine Narbenbildung in der Speiseröhre kann außerdem zu deren Verengung führen. Diese können eine Behinderung beim Schlucken darstellen. Bei sehr ernsten Fällen von Reflux kann es auch zu chronischer Entzündung der Lungen und zu Atembeschwerden kommen.

Nach Durchführung der diagnostischen Maßnahmen wird entschieden, ob eine konservative oder operative Behandlung notwendig ist.
Bei fortgeschrittenem Befund oder einer erfolglosen konservativen Therapie ist eine Operation häufig notwendig. Diese wird in alle Regeln minimalinvasiv mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) durchgeführt. Nach einer kurzen stationären Behandlung können die Patienten entlassen werden.

 

Die Divertikulitis (Entzündung von Dickdarmausstülpungen) ist weit verbreitet und kann zu potentiell lebensgefährlichen Komplikationen führen. Reißt eins der Divertikel auf, kann sich die Infektion auf den ganzen Bauchraum ausbreiten. Dies wird als Peritonitis (Bauchfellentzündung) bezeichnet. Eine Peritonitis kann den Tod zur Folge haben.

Bereits entstandene Divertikel bilden sich nicht mehr zurück. Eine Nahrungsumstellung kann helfen, Komplikationen zu vermeiden. Sollten diese Maßnahmen keine Wirkung zeigen, chronische Beschwerden, rezidivierende Entzündungen auftreten oder eines der Divertikel platzen, ist eine Operation notwendig, um den von der Krankheit betroffenen Teil des Dickdarms zu entfernen.

In der Regel wird die Operation mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) vorgenommen. In manchen Fällen ist bei noch bestehender Restentzündung oder erheblichen Verwachsungen ein Längsschnitt notwendig. Der betroffene Teil des Dickdarms wird entfernt. Die verbleibenden Darmteile werden wieder zusammengenäht. Dies wird als Anastomose bezeichnet.
Nach der Operation wird der Patient in der Regel einen Tag auf der Intensivstation beobachtet und betreut. Der Kostaufbau erfolgt ab dem zweiten oder dritten Tag nach der Operation. Immer häufiger wird nach dem „Fast Track“-Konzept operiert. Hierbei erhält der Patient bereits am OP-Tag wieder leichte Kost, z. B. Joghurt.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn verlaufen häufig schubartig. Das heißt, dass Krankheitsphasen, in denen die Entzündung aktiv ist, von sogenannten Ruhe- oder Remissionsphasen abgelöst werden. Die Behandlung erfolgt vorwiegend konservativ durch Gastroenterologen. 
Man unterscheidet bei der Therapie der CED zwischen der akuten Behandlung und der Rezidivprophylaxe. Die Behandlung kann entweder in den Akutphasen stationär oder in der Remisionsphase ambulant erfolgen.

Nicht selten treten aber im Verlauf der Erkrankung verschiedene Komplikationen auf wie Abszessbildung, Darmdurchbruch, entzündliche Darmverengungen mit z. B. einem Darmverschluss, Darmfistel oder Blutungen, die eine operative Behandlung erforderlich machen. Zudem gibt es immer wieder Fälle, bei denen auch die modernen Medikamente nicht ausreichend wirken.

Diese Erkrankungen gehen zusätzlich mit deutlich erhöhtem Krebsrisiko im Darm einher. Auch in diesen Fällen ist eine Operation zur Vorbeugung eines Darmtumors manchmal notwendig.

Ist eine Operation notwendig, wird sie mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) minimalinvasiv vorgenommen. In manchen Fällen ist bei noch bestehender Restentzündung oder erheblichen Verwachsungen ein Längseinschnitt notwendig. Der betroffene Teil des Darms wird entfernt und die verbleibenden Darmteile werden wieder zusammengenäht. Spezielle Nahttechniken wie die Kono-S-Anastomosentechnik werden regelhaft angewandt. Später folgt ein schneller Kostaufbau und die Mobilisation des Patienten.

Die Milz wiegt nur gut 150 Gramm und liegt hinter dem Magen. Auffällig wird sie meist nur, wenn Krankheiten sie anschwellen lassen oder wenn sie nach einem Unfall verletzt ist und stark blutet. Gelegentlich bilden sich in der Milz Absiedlungen von bösartigen Tumoren. In all diesen Fällen muss die Milz operativ entfernt werden.

Die Milz spielt eine wichtige Rolle im Immunsystem. Deswegen sollten alle Patienten, bei denen die Milz entfernt worden ist, verschiedene Schutzimpfungen bekommen. Bei geplanten Operationen, z. B. bei bestimmten Bluterkrankungen, erfolgt die Impfung noch vor dem Eingriff beim Hausarzt.

Patienten mit Tumoren des Magen-Darm-Traktes stehen im Fokus unserer Versorgung. Die Betreuung dieser Patienten erfordert eine fachübergreifende Behandlung und Therapie. Seit 2015 gibt es in der Ubbo-Emmius-Klinik Aurich eine interdisziplinäre Bauchstation, auf der die Tumorpatienten eine qualitativ hochwertige Betreuung erfahren, und seit 2013 ist die Abteilung als koloproktologisches Kompetenzzentrum wiederholt zertifiziert worden. Eine Zertifizierung als Darmkrebszentrum wird für 2022 angestrebt. 

Ist Dickdarmkrebs diagnostiziert worden, so ist in den meisten Fällen eine Operation notwendig. Der chirurgische Eingriff bietet die beste Chance auf eine Heilung. Ziel der Operation ist, den gesamten Tumor mit umliegendem Gewebe und Lymphknoten zu entfernen und den Patienten ggf. von einem künstlichen Darmausgang zu bewahren. Nicht in jedem Fall ist das möglich oder sinnvoll.

Befundabhänging wird die Operation mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder durch einen Längsschnitt vorgenommen. Des Weiteren können Strahlen- und Chemotherapie entweder präoperativ oder postoperativ erforderlich sein. Darüber wird im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz entschieden, eine ausführliche Beratung des Patienten und seiner Familie sind für uns selbstverständlich.

Dünndarmtumoren (gut- und bösartige) sind selten und verursachen meist erst dann Symptome, wenn der Tumor in einem fortgeschrittenen Stadium eine gewisse Größe erreicht hat. Dann kann es zu Blutungen, Bauchschmerzen und Übelkeit kommen. Es besteht immer die Gefahr eines Darmverschlusses durch den Tumor. Dieser ist lebensbedrohlich und muss umgehend behandelt werden. Bösartige Dünndarmtumoren können über den Lymph- und Blutweg Tochtergeschwulste anderen Organen bilden.

Die Therapie richtet sich weitgehend nach Lokalisation, Ausbreitung und Größe des Tumors, erfolgt jedoch in der Regel operativ. Der chirurgische Eingriff bietet die beste Chance auf eine Heilung.

Ziel der Operation ist ähnlich wie bei den Dickdarmtumoren, den gesamten Tumor mit umliegendem Gewebe und Lymphknoten zu entfernen. Vom Befund abhängig wird der Eingriff mittels einer Bauchspiegelung (Laparoskopie) oder durch einen Längsschnitt vorgenommen.

Im Rahmen einer interdisziplinären Tumorkonferenz wird entschieden, ob eine Nachbehandlung durch z. B. Chemotherapie oder eine onkologische Nachsorge notwendig ist. Der Patient und seine Familie werden dann in unserer Sprechstunde ausführlich beraten.

Magenkrebs gehört zu den häufigen Krebserkrankungen. Die Symptome sind unspezifisch. Eine Magenspiegelung mit Probeentnahmen klärt die Situation.

Die Therapiestrategie basiert heute auf einem fachübergreifenden Konzept, in dem der Viszeralchirurgie eine entscheidende Rolle zukommt.

Nachdem die Diagnose Magenkrebs feststeht und das Ausmaß der Krebsausbreitung bestimmt worden ist (Staging), stimmen wir mit dem Patienten ab, welche Behandlungsschritte durchgeführt werden.

Zeigt sich bei der Voruntersuchung oder nach einer diagnostischen Bauchspiegelung, dass der Tumor bereits durch alle Wandschichten des Magens hindurch gewachsen ist oder dass der Tumor in umgebende Lymphknoten gestreut hat, sollte man zunächst versuchen, ihn durch eine Chemotherapie zu verkleinern. In vielen Fällen ist es anschließend möglich, die Geschwulst komplett zu entfernen. In der Regel wird die Chemotherapie nach der Operation dann nochmals über 8 Wochen fortgesetzt.

Ob eine solche Kombination aus Chemotherapie und Operation sinnvoll und notwendig ist, wird im Rahmen einer Tumorkonferenz beraten und festgelegt. Anschließend werden die weitere Planung, Therapie und ggf. Operation mit den Patienten und ihrer Familie ausführlich erörtert.

Gutartige Lebertumoren sind relativ häufig und verursachen meistens keine Symptome. In seltenen Fällen führen diese Tumoren aber zu Beschwerden im Oberbauch. Die meisten gutartigen Tumoren werden erst entdeckt, wenn aus einem anderen Grund eine bildgebende Untersuchung, wie z. B. Ultraschall, Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) vorgenommen wird. Eine operative Versorgung ist bei den gutartigen Lebertumoren nur selten notwendig. Sämtliche Risiken und Komplikationen sowie das Nutzen für den Patienten müssen in einem ausführlichen Beratungsgespräch abgewogen werden.

Maligne Lebertumoren entstehen entweder von den Leberzellen oder den Gallengängen aus. Die anderen bösartigen Lebertumoren sind Metastasen, die am häufigsten Absiedelungen von kolorektalen Karzinomen sind.

Beim Dickdarm- oder Mastdarmkarzinomen bedeutet eine Fernmetastasierung in der Leber nicht, dass eine Entfernung nicht mehr möglich ist. In solchen Fällen ist entscheidend, dass nach einer – eventuell ausgedehnten – Leberteilentfernung genug gesundes Lebergewebe übrig bleibt. Manche Patienten müssen aufgrund der Schwere des Befundes an ein spezialisiertes Zentrum weitergeleitet werden. Hierfür besteht seit vielen Jahren eine Kooperation mit einer Klinik in Hamburg.