Informationen für Patienten
Wenn eine Krebserkrankung des Dick- oder Mastdarmes festgestellt oder für wahrscheinlich gehalten wird, müssen aus medizinischer Sicht meist weitere Untersuchungen vorgenommen werden, um das Erkrankungsstadium beurteilen und individuell angemessen behandeln zu können.
Zu den Maßnahmen / Untersuchungen gehören gegebenenfalls:
- Gezielte Erhebung der Krankengeschichte
- Allgemeine und spezielle körperliche Untersuchung (auch Beurteilung von Allgemein- und Ernährungszustand)
- Ergänzung von Laboruntersuchungen, z. B. Tumormarker, zur OP-Vorbereitung, Blutgruppe
- Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Bauchraumes sowie des Enddarmes (rektale Endosonografie)
- Ergänzung von Endoskopien (Dickdarmspiegelung, Enddarmspiegelung)
(Probengewinnung, genauere Lokalisation des Tumors, Markierung des Tumors) - Computertomographie des Bauchraumes, des Brustkorbes, des Körperstammes (Tumorausdehnung, -Absiedlung, Lokalisation); Praxis für Radiologie
- Kernspintomografie von Beckenorganen (örtliche Tumorausdehnung, Lymphknotenbefall) oder der Leber (z.B. bei V.a. Absiedelungen); Praxis für Radiologie
Tumorkonferenz
Wenn alle behandlungsentscheidenden Ergebnisse vorliegen, wird die Situation in der wöchentlich dienstags stattfindenden Tumorkonferenz von Experten aus verschiedenen Fachbereichen und Berufen besprochen und auf der Basis aktuellen Wissens und Leitlinien eine Behandlungsempfehlung erarbeitet. Diese Empfehlung wird dann vereinbarungsgemäß von allen Beteiligten umgesetzt oder im Zweifel nach weitere Diagnostik im Rahmen einer weiteren Konferenz erneut besprochen.
Nach Abschluss wesentlicher Behandlungsabschnitte oder bei neuen Entwicklungen werden die Behandlungsempfehlungen in weiteren Konferenzen erneut besprochen und ggf. aktualisiert.
Wesentliche Behandlungsverfahren
Die wesentlichen Behandlungsverfahren in unserem Darmkrebszentrum in Aurich sind:
- Medikamentöse Therapie („Chemotherapie“) durch die Onkologie (ambulant oder stationär)
- Strahlentherapie durch die Praxis für Strahlentherapie im Medizinischen Versorgungszentrum
- Operationen durch die Abteilung für Allgemein- und Viszeralchirurgie
- Endoskopische Behandlung durch die Gastroenterologie
Bei den Krebserkrankungen des Enddarmes (Rektumkarzinom) werden (vor einer Operation) häufig Kombinationen aus Chemo- und Strahlentherapie sowie operative Eingriffe erforderlich.
Wenn eine Heilung bei fortgeschrittenen Erkrankungen nicht mehr erreicht werden kann, erfolgen „bremsende“, befundverbessernde und symptomkontrollierende Therapien. Die heutzutage erheblich verbesserte Versorgung kann dann ambulant zuhause (amb. Palliativversorgung), im Krankenhaus, auf der Palliativstation oder in einem Hospiz fortgesetzt werden.
Im gesamten Behandlungsverlauf können die (fach-) pflegerische Betreuung und Beratung, die psychoonkologische Mitbetreuung, die Beratung durch unseren Sozialdienst sowie eine Diät- und Ernährungsberatung angeboten werden.
Auch eine seelsorgerische Versorgung, eine Humangenetik-Beratung, die Vermittlung von Selbsthilfegruppen und die Stomaversorgung sind ggf. wesentliche Bestandteile der Behandlung.
Besonders wichtig ist uns, dass wir als Zentrum eine umfassende, aktuelle und hochqualitative sowie individuelle Versorgung einschließlich erreichbarer Ansprechpartner anbieten können.
Für Kritik, Fragen und Anregungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Kontaktdaten Ihrer Ansprechpartner finden Sie auf der Startseite des Darmkrebszentrums oder in unserer Liste der Ansprechpartner und Kooperationen.
Qualifikation im Zentrum
Der Erhalt der Aktualität und die Steigerung der Versorgungsqualität werden durch kontinuierliche Fortbildungen, Qualitätszirkel, Fallbesprechungen (Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen) sowie Überprüfungen durch die Krebsregister und die Deutsche Krebsgesellschaft gewährleistet.
Regelmäßig werden Informations- und Fortbildungsveranstaltungen intern und extern angeboten.
Patienten-Leitlinien
Auf der Seite des Leitlinienprogramms Onkologie finden Sie aktuelle Patienten-Leitlinien.