Proktologie
Es werden Erkrankungen, Verletzungen, Formveränderungen und funktionelle Störungen des Mastdarms, des Afters, des Kontinenzorgans, der Beckenbdenmuskulatur sowie Analekzeme und anorektale Geschlechtserkrankungen behandelt.
Längst sollte der Analbereich kein Tabuthema mehr sein, da sich die meisten Erkrankungen mit modernster Medizin gut behandeln lassen.
Unsere Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie ist als Kompetenzzenrum für chirurgische Koloproktologie von der Deutschen Gesellschaft für Allgemein-und Viszeralchirurgie (DGAV) und der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie (DGK) seit 2013 zertifiziert.
Wer muss wann behandelt werden?
- Dauerschmerz
- Dunkelrotes Blut im Stuhl oder regelmäßige Blutung
- Wiederkehrende Schmerzen
- Wiederholt Verstopfung und/oder Durchfall
- Ständiger Juckreiz, auch nachts
- Gelegentlich hellrotes Blut im Stuhl
- Keine Beschwerden oder gelegentlicher Juckreiz
Unsere Leistungen
Analabszesse sind entzündlich bedingte meist unterschiedlich große schmerzhafte Schwellungen im und um den Analkanal, die nur operativ durch Entfernung zu behandeln sind. Häufig gehen sie mit Fisteln einher, die dann mit einer Fadendrainage versorgt werden müssen, um einen chronischen Verlauf zu vermeiden. Danach ist immer eine weitere Operation notwendig.
Analfisteln sind nässende Gänge im Bereich des Afters und des Enddarms. Sie lassen sich nur operativ behandeln. In der Ubbo-Emmius-Klinik werden unter anderem folgende Behandlungsmöglichkeiten angeboten:
- Entfernung (je nach Verlauf)
- Schließmuskelwiederherstellung, Laserbehandlung
- Fadendrainage mit späteren rekonstruktiven Verfahren zum kompletten Erhalt des Schließmuskels. Hierbei ist immer eine zweite Operation erforderlich.
Ein Analekzem, auch: perianales Ekzem, ist eine Entzündung im Analbereich, die ausschließlich auf die Haut beschränkt ist. Sie ist mittels einer konservativen Therapie gut behandelbar. Die Behandlung wird häufig auch in enger Zusammenarbeit mit den Dermatologen durchgeführt.
Eine Analfissur, auch: Afterriss, ist ein länglicher Riss in der Analschleimhaut, der starke Schmerzen – insbesondere nach dem Stuhlgang – hervorruft. Die Analfissur lässt sich im akuten Stadium konservativ therapieren oder im chronischen Stadium mittels operativer Entfernung behandeln.
Der Begriff Analkarzinom, auch: Analkrebs, bezeichnet einen bösartigen Tumor im Bereich des Anus. Je nach Lokalisation und Ausdehnung lässt er sich operativ oder mit einer konservativen Therapie in enger Zusammenarbeit mit den Onkologen und Strahlentherapeuten behandeln. In jedem Fall ist eine engmaschige, anfangs dreimonatige Nachsorge, wichtig.
Die Analvenenthrombose, auch: Perianalthrombose, ist eine schmerzhafte Schwellung mit dunkler Verfärbung im Bereich des Afters. Sie entsteht durch ein Blutgerinnsel in den oberflächlichen Venen und kann leicht mit Hämorrhoiden verwechselt werden. Die Behandlung der Analvenenthrombose erfolgt konservativ, selten auch durch operative Entfernung.
Zu den Funktionsstörungen des Darmes gehören Beschwerden wie Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen und/oder Entleerungsstörungen. Treten diese ohne erkennbare Ursache über einen längeren Zeitraum auf, spricht man von einer chronischen Funktionsstörung. Einige können konservativ behandelt werden, in anderen Fällen ist eine Operation angeraten.
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis Ulcerosa und Morbus Crohn können je nach Schweregrad und Symptomatik ein operatives Vorgehen notwendig machen. Dazu ist eine komplexe Diagnostik und Therapieplanung notwendig. Die Nachsorge führen wir engmaschig und bedarfsadaptiert durch.
Bei Feigwarzen handelt es sich um eine überwiegend sexuell übertragbare Viruserkrankung. Auslöser sind Humane Papilloma-Viren (HPV). Feigwarzen sind operativ entfernbar, z. B. mittels einer Lasertherapie.
Beim Hämorrhoidalleiden vergrößern sich die Gefäßpolster am Ende des Analkanals oder sie treten tiefer. Das ruft Beschwerden in Form von Schmerzen, Jucken, Brennen und Blutungen hervor. Das Hämorrhoidalleiden wird in verschiedenen Schweregraden von I-IV eingeteilt und hieraus ergibt sich die entsprechende Therapieform.
Beim Mastdarmvorfall drückt sich die gesamte Enddarmwand aus dem After heraus. In diesem Fall kommen verschiedene operative Eingriffe zum Einsatz.
Stuhlinkontinenz kann häufig durch Stuhlregulierung, qualifizierte Beckenbodengymnastik bei einer AGGGUP-Therapeutin und Biofeedbacktraining therapiert werden. Operativ kommt eine sakrale Nervenstimulation infrage, gewissermaßen ein Schrittmacher für den Schließmuskel. Dieses Verfahren kommt auch in bestimmten Fällen bei Harninkontinenz zum Einsatz.