Frühgeborenenstation
Auf der Station werden Frühgeborene und kranke Neugeborene betreut. Unreife Funktionen wie Atmung und Wärmeregulation werden unterstützt und die Babys überwacht. Ziel ist neben der medizinischen Versorgung die sanfte und entwicklungsfördernde Pflege, die sich an den individuellen Bedürfnissen der kleinen Patienten orientiert. Speziell ausgebildete Kinderkrankenschwestern und Ärzte kümmern sich um die Pflege und Behandlung der Kleinsten. Durch eine enge Zusammenarbeit mit der Gynäkologie und Geburtshilfe ist dabei eine spezialisierte Behandlung in unmittelbarer Nähe der Mutter gewährleistet.
In Aurich arbeitet das Zentrum für Frauen und Kinder mit der Versorgungsstufe "Level 2" für Schwangere und Neugeborene. Das bedeutet, wir betreuen Schwangere, Geburten und Neu- bzw. Frühgeborene ab der 29. Schwangerschaftswoche oder ab einem Geburtsgewicht von 1250 g.
Dafür sind wir personell und technisch so gut aufgestellt, dass wir Risikoschwangerschaften und frühgeborene Kinder optimal versorgen können.
In den letzten Jahren wurden neben umfangreichen Fortbildungsmaßnahmen für das gesamte Personal vor allem Projekte installiert, die eine ganzheitliche, entwicklunsgfördernde Pflege der Frühgeborenen und eine entsprechende Begleitung ihrer Eltern und Familien möglich machen. Dadurch können Eltern über den stationären Verlauf hinaus auf die erste und sensibelste Phase des Lebens ihrer frühgeborenen Kinder vorbereitet werden.
Die Eltern der Früh- und Neugeborenen sind die wichtigsten Partner bei der Betreuung der Babys, damit optimale Startbedingungen für die Kinder sichergestellt werden können. Das Team der UEK unterstützt den ersten und bedeutendsten Beziehungsaufbau zwischen Eltern und dem Neugeborenen. Geschwister sind herzlich willkommen, um ihre Schwester oder den Bruder hautnah kennenzulernen.
Um den engen Kontakt zum Kind aufzubauen, kann die Mutter nach der Entlassung aus der Frauenklinik in direkter Nähe zur Frühgeborenenstation ein Mutterzimmer beziehen.
Muttermilch ist für das Früh- und Neugeborene die beste Nahrung und Grundlage für eine optimale Entwicklung. In unserer Abteilung arbeiten wir nach den B.E.St.-Kriterien für babyfreundliche Kinderkliniken und den Leitsätzen zur entwicklungsfördernden Betreuung von Neu- und Frühgeborenen. Fragen hinsichtlich Ernährung, Stillpositionen, Anlegetechniken, Stillen nach Bedarf, Milchpumpen, Umgang mit Säuglingsnahrung etc. werden ausführlich durch Still-und Laktationsberaterinnen beantwortet und die Eltern begleitet. Diese Maßnahmen führen zu einer stärkeren Bindung zwischen Eltern und ihrem Kind und letztlich zu einer besseren Entwicklung insbesondere der Frühgeborenen.
Beim „Känguruhen“ wird das Kind nur mit einer Windel bekleidet auf die nackte Brust eines Elternteils gelegt. Durch direkten Hautkontakt fühlen sich die Babys geborgen, werden ruhiger, gleichzeitig bauen die Eltern schneller eine emotionale Verbindung zu ihrem Kind auf. Dies ist schon bei kleinsten Frühgeborenen möglich. Die Dauer richtet sich nach der Stabilität und dem Wohlfühlzustand von Kind und Mutter/Vater. Das "Känguruhen" führt zur Vertiefung der Mutter-Kind-Bindung, zeigt positive Ergebnisse im Energieverbrauch und wirkt sich positiv auf alle Körperfunktionen aus.
Ein wichtiger Bestandteil der Pflege und Therapie ist die Physiotherapie. Durch "basale Stimulation" und entwicklungsfördernde Behandlungsmethoden werden die Eigenaktivitäten des Babys unterstützt und gefördert. Unterschiedliche Lagerungshilfen kommen gezielt zum Einsatz und dienen der Unterstützung von Körperwahrnehmung und -begrenzung. Die Eltern werden mit diesen Übungen vertraut gemacht, um sie auch selbst anwenden zu können. Dafür haben wir neben einer mit Frühgeborenen sehr erfahrenen Physiotherapeutin auch eine Fachkraft für Kinderosteopathie in unserem Team.
Mit dem Elterninfodienst des Landkreises Aurich arbeiten wir eng und vertrauensvoll zusammen, um Eltern in der schwierigen Lebensphase mit einem kranken oder frühgeborenen Kind weiterführende Hilfsangebote zu machen.
Des Weiteren kooperieren wir mit dem "Bunten Kreis Papenburg". Hier können bei Bedarf Mitarbeiterinnen aus dem stationären Bereich die Familien nach Entlassung zu Hause für einen begrenzten Zeitraum begleiten, um den Übergang aus der Klinik in die häusliche Versorgung zu erleichtern. Eine Seelsorgerin kann in dieser Situation einfühlsam zur Seite stehen.
Kontakt
Frühgeborenenstation
Station 12
Telefon: 04941 94-3200
Telefax: 04941 94-3299