Emden. Für die Behandlung von Patienten mit Muskelerkrankungen hat die Neurologie am Klinikum Emden erneut das Gütesiegel der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke (DGM) erhalten. Die Abteilung ist somit als Teil des Muskelzentrums Nordwest für weitere drei Jahre als Neuromuskuläres Zentrum zertifiziert.
Muskelschwäche, Muskelschwund und Muskelentzündungen sind Erkrankungen oder Symptome von Erkrankungen, die zwar nicht häufig auftreten, Betroffene aber schwer belasten. Sie können auf unterschiedliche Krankheiten der Nerven und des Muskels hinweisen. Diese rechtzeitig und korrekt zu erkennen, ist unerlässlich, um schwere Folgeschäden zu verhindern. Dazu sind spezialisierte Kenntnisse nötig, wie sie die Ärzte des Klinikums bereits seit Jahren vorhalten. Die auf Initiative der DGM gegründeten Neuromuskulären Zentren (NMZ) beschäftigen spezialisierte Fachkräfte, die eine fachgerechte Diagnose und Behandlung neuromuskulärer Erkrankungen gewährleisten. „Muskelkrankheiten haben nicht immer den gleichen Verlauf, sie können auch Organe wie das Herz betreffen. Deshalb ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachbereiche wichtig“, erklärt Prof. Dr. Thomas Büttner, Chefarzt der Neurologie am Klinikum Emden. „Im Neuromuskulären Zentrum arbeiten wir deshalb eng mit den anderen Fachbereichen des Klinikums zusammen.“
Um die Zertifizierung als Neuromuskuläres Zentrum zu erhalten, müssen bestimmte Kriterien erfüllt werden. Dazu gehört das regelmäßige Angebot einer ambulanten „Muskelsprechstunde“ sowie die Bereitstellung stationärer Betten mit intensivmedizinischen Betreuungsmöglichkeiten einschließlich Beatmung. Aufgrund des hohen Stellenwerts der fächerübergreifenden Zusammenarbeit in der Behandlung von Muskelerkrankungen wird das Angebot der Fachbereiche Neurologie, Kardiologie und Pulmologie verlangt. Ergänzende Fachdisziplinen wie Orthopädie und Rheumatologie sind den Vorgaben nach wünschenswert, ebenso das Vorhandensein einer Sozialberatung und einer beratenden Physiotherapie. Das Klinikum Emden entspricht den hohen Qualitätsanforderungen. „Wir freuen uns sehr über die erneute Auszeichnung“, sagt Prof. Büttner, „und bauen die Neurologie am Klinikum weiter aus, um einen noch höheren Standard bei der medizinischen Versorgung von Patienten mit Muskelerkrankungen zu gewährleisten.“ Die neurologische Klinik im Klinikum Emden ist die einzige Krankenhaus-Neurologie in Ostfriesland. Akute und chronische Erkrankungen des Nervensystems sowie auch der Muskulatur werden dort umfassend abgeklärt und behandelt. In schwierigen Fällen wird der Austausch mit den anderen Mitgliedern des Muskelzentrums Nordwest gesucht. Innerhalb des Zentrums finden regelmäßig gemeinsame Sitzungen und Fallbesprechungen statt. Der Zusammenschluss mit den Kliniken in Bremen, Cloppenburg, Leer, Oldenburg, Rotenburg/Wümme, Sande und Westerstede erweitert somit das ohnehin schon breite Angebotsspektrum des Klinikums Emden.