Aurich/Emden. Die Kliniken Aurich und Emden setzen auf eine umfassende Ausbildung ärztlicher Fachkräfte. In einer internen Assistentenakademie bieten erfahrene Ärzte aus der Klinik und von extern praxisorientierte Seminare, die weit über die grundlegende Ausbildung hinausgehen. Die Akademie richtet sich an Ärzte in Weiterbildung oder in der Anerkennungsphase sowie Medizinstudenten in der Famulatur oder dem Praktischen Jahr und Hospitanten.
Vorbereitung auf die Herausforderungen des Klinikalltags
„Unser Ziel ist es, den angehenden Fachkräften nicht nur fundiertes medizinisches Wissen zu vermitteln, sondern sie auch auf die Herausforderungen des Klinikalltags vorzubereiten und sie in ihrer beruflichen Entwicklung zu fördern“, erklärt Dr. Alexander Dinse-Lambracht, ärztlicher Direktor und Chefarzt des Interdisziplinären Notfallzentrums. Er setzt sich intensiv für Ausbildung und Recruiting ein und hat die Schirmherrschaft über das Fortbildungsprogramm übernommen. „Durch die regelmäßige Teilnahme an unseren Fortbildungen können die Studenten und Assistenzärzte ihr Wissen stets auf dem neuesten Stand halten und von erfahrenen Kollegen lernen.“ Den Anfang machen die medizinischen Fachgebiete Innere Medizin und Neurologie, eine Erweiterung um chirurgische Themen ist bereits in Planung.
Referenten mit langjähriger Erfahrung
Als Referenten engagieren sich der langjährige ärztliche Direktor und medizinische Geschäftsführer des Klinikums Dortmund, Prof. Dr. Michael Schwarz, der sich in seinem Fachgebiet Neurologie einen hervorragenden Ruf erarbeitet und stets für die Ausbildung der medizinischen Nachwuchskräfte eingesetzt hat, und Dr. Birgit Pensel, die mehr als 30 Jahre in der Auricher Ubbo-Emmius-Klinik als Oberärztin und leitende Oberärztin in der Inneren Medizin tätig war und im weiteren Verlauf die Sektionsleitung Pneumologie übernommen hat. Sie hat dabei unmittelbar die Anfangsschwierigkeiten des international aufgestellten jungen Assistenzarztteams kennengelernt und bemüht sich nun nach ihrem Renteneintritt im vergangenen Jahr mit einem umfassenden Lehrangebot in ihrem Fachbereich um die jungen Assistenzkräfte der Klinik, die mit sehr unterschiedlichem Ausbildungsstand ihre Berufslaufbahn beginnen. Darüber hinaus werden wöchentlich von Chef- und Oberärzten sowie von weiteren Experten der Klinik Seminare zu speziellen Themen angeboten. Außerdem gibt es verschiedene Skills Labs, in denen die ärztlichen Tätigkeiten praxisnah trainiert werden.
Einsatz in der Zentralen Notaufnahme
Die ostfriesische Assistentenakademie bereitet die angehenden Ärzte insbesondere auch auf den Einsatz in den Zentralen Notaufnahmen vor. „Das Patientenaufkommen in den Notaufnahmen ist äußerst volatil. In turbulenten Zeiten müssen die ärztlichen Kräfte schnell auf ein undiertes, strukturiert abrufbares Wissen zurückgreifen, um die richtigen Entscheidungen treffen zu können“, so Dr. Dinse-Lambracht. Die Akademie ermöglicht einen schnellen und frühen Diensteinstieg, indem sie die Grundlagen für die ärztliche Tätigkeit praxisnah, zum Beispiel anhand von Fallbeispielen, vermittelt. Besonders hervorzuheben ist auch die Trainingseinheit für Übergaben, die als zentraler Bestandteil der schichtübergreifenden Zusammenarbeit strukturiert geübt und professionalisiert werden. Die enge Vernetzung mit Experten von außerhalb sorgt dafür, dass die Ärzte in Weiterbildung nicht nur von den erfahrenen Ärzten der eigenen Klinik profitieren, sondern auch von externen Sichtweisen auf aktuelle medizinische Standards und Entwicklungen.
Positive Resonanz
Die Resonanz der Assistenzkräfte auf das erweiterte Fortbildungsangebot ist durchweg positiv. Sie schätzen die praxisnahen Inhalte und den direkten Austausch mit erfahrenen Kollegen. Das Ziel ist klar: die nächste Generation von Ärzten optimal auf die Herausforderungen des modernen Gesundheitswesens vorzubereiten und ihnen die bestmöglichen Werkzeuge für ihre Karriere mitzugeben. Die Bemühungen der Kliniken für die ärztlichen Nachwuchskräfte tragen bereits Früchte: Die Zahl der Vollkräfte im ärztlichen Dienst der zwei Kliniken konnte im Jahr 2024 um rund 40 erhöht werden.