Aurich. Darmkrebs ist mit jährlich rund 60.000 Betroffenen eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Eine umfassende und qualitativ hochwertige Versorgung der Erkrankten ist unerlässlich. Hierfür ist das Darmkrebszentrum der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) Aurich als erstes ostfriesisches Krankenhaus mit einem Einzugsgebiet von 475.000 Menschen durch die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert worden. Damit bestätigt die DKG der UEK Aurich höchste Behandlungsqualität nach neuestem internationalem, medizinischem und wissenschaftlichem Kenntnisstand.
„Wir sind hocherfreut, dass unser Zentrum sämtliche erforderlichen Kriterien für die Zertifizierung erfüllt. Das ist ein großartiger Erfolg für das ganze Team“, freut sich Hannes Hoffmann, Oberarzt in der Abteilung für Allgemein-, Viszeralchirurgie und Proktologie und Koordinator des neuen Darmkrebszentrums. Die Zertifizierung durch die DKG entspricht dem Goldstandard bei der Behandlung von Darmkrebspatienten. Deshalb muss die Behandlungsqualität in allen zertifizierten Zentren jährlich nachgewiesen werden. „Die Auswertungen sind für uns auch eine Hilfe, um unsere Abläufe noch weiter zu optimieren und unser Zentrum künftig weiterzuentwickeln“, sagt Herr Hoffmann. Auch Chefarzt Dr. Johann Strandborg, Leiter des Darmkrebszentrums und von der DKZ bereits als Senior Darmoperateur ausgezeichneter Chirurg, freut sich über die Auszeichnung: „Die Behandlung von Patienten mit Darmkrebs stellt einen besonderen Schwerpunkt innerhalb unserer Kliniken dar. Deshalb freuen wir uns, den wichtigen Meilenstein der Zertifizierung erreicht zu haben.“ Das Auditteam der DKG schreibt dazu in der Zusammenfassung: „Insgesamt sehr gut vorbereitetes Audit, das in einer freundlichen und kollegialen Atmosphäre durchgeführt werden konnte. Das Team ist hoch motiviert, arbeitet seit vielen Jahren zusammen, die Abläufe sind eingespielt und standardisiert. Der Gesamteindruck in dem Zertifizierungsaudit ist ausgesprochen positiv.“
Das Leistungsspektrum des Darmkrebszentrums reicht in der engen Zusammenarbeit der Klinikärzte mit den Hausärzten und niedergelassenen Gastroenterologen von der Aufklärung, Vorsorge und Früherkennung über die Diagnostik und Therapie bis zur langfristigen Nachsorge nach überstandener Krankheit. „Unsere Patienten erhalten eine umfassende Versorgung, die sich nach aktuellsten Leitlinien und wissenschaftlichen Erkenntnissen richtet", so der Chefarzt. Für das Gütesiegel der DKG sind unter anderem Nachweise über die Qualifikationen der beteiligten Ärzte, speziell weitergebildete onkologische Fachpflegekräfte, hohe Fallzahlen mit bester Ergebnisqualität, die Orientierung an neuesten Leitlinien und die enge Einbindung der Patienten in den Behandlungsverlauf erforderlich. Ein wichtiger Aspekt ist darüber hinaus die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen Chirurgie, Gastroenterologie, Strahlentherapie, Onkologie, Palliativmedizin, Pathologie und Radiologie sowie Sozialdienst, Psychoonkologie und Physiotherapie. Die Klinik führt dafür regelmäßig Tumorkonferenzen durch, in denen alle Beteiligten Befunde besprechen und die Therapieplanung festlegen. Die Anforderungen werden im Rahmen von Audits engmaschig überprüft.
„Besonders stolz sind wir bei den hohen Fallzahlen auch auf unsere sehr engagierten Pflegeteams auf den Stationen, in der Zentralen Patientenaufnahme, der Endoskopie und im OP. Denn das gute Operieren ist nur ein – wenn auch sehr wichtiger – Baustein der optimalen Behandlung der Krebspatienten“, so Dr. Strandborg
„Die Zertifizierung des Darmkrebszentrums ist von höchster strategischer Bedeutung in der medizinischen Entwicklung unserer Kliniken“, bekräftigt auch Heiko Goldenstein, Prokurist der Trägergesellschaft und Krankenhausdirektor der UEK Aurich. „Von knapp 1900 Krankenhäusern in Deutschland gehören wir damit zu den exzellenten 15 Prozent, die sich der anspruchsvollen Aufgabe der Zertifizierung gestellt haben. Die hervorragende Leistung der Abteilung wird dadurch einmal mehr bestätigt. Dies ist ein erster großer Schritt auf dem Weg, die medizinischen Schwerpunktzentren unserer Kliniken zu stärken und auszubauen.“