- Förderantrag für Zentralklinik beim Land Niedersachsen eingereicht
- 44.000 Quadratmeter Nutzfläche für ein zukunftsorientiertes medizinisches Strukturkonzept mit hohen Qualitätsstandards eines Schwerpunktversorgers mit großen Maximalversorgungsanteilen
- Architektur und Innengestaltung sorgen für Geborgenheit und Orientierung
- Kostenberechnung Februar 2022:
- Rund 567 Millionen Euro für Klinikbau
- Infrastruktur, Grundstücke und Ausgleichsflächen: Rund 71 Millionen Euro
- Positive Wirtschaftlichkeitsanalysen
Moderne Medizinstrategie für optimale Versorgung in der Flächenregion
Die Basis für den geplanten Neubau einer Zentralklinik in Uthwerdum (Landkreis Aurich) ist das zukunftsorientierte medizinische Strukturkonzept der Trägergesellschaft. Darin sind strategische Überlegungen zum demographischen Wandel, zum medizinischen Fortschritt, zur Digitalisierung und zur Robotik im Gesundheitssektor sowie zum sich weiter verschärfenden Fachkräftemangel eingeflossen. Im Mittelpunkt der Medizinstrategie steht die konsequente Umsetzung einer über alle, nicht nur über medizinische Bereiche greifenden fachlichen Zusammenarbeit. Die Disziplinen, die für eine zukunftsgerechte Patientenversorgung zusammengehören, werden inhaltlich und räumlich in direkte Beziehung zueinander gesetzt. So können immer komplexere Erkrankungen effizient und umfassend diagnostiziert und therapiert werden. Alle betriebsorganisatorischen Abläufe sind patienten- und mitarbeiter¬zentriert ausgelegt, das Prinzip der kurzen Wege wurde konsequent umgesetzt. Ein hoher Automatisierungsgrad in der Logistik erleichtert die Arbeit und fokussiert auf die Pflege und Betreuung der anvertrauten Patienten.
Zentrale Lage mit guter Erreichbarkeit
Mit der Zentralklinik entsteht ein modernes und zentral zwischen den Städten Aurich, Emden und Norden gelegenes 814-Betten-Haus auf einem 36 Hektar großen Areal in Uthwerdum. Die Grundstücksfläche bietet ausreichend Potenzial für Erweiterungsbauten und die Ausbildung eines Medizincampus. Ein Beispiel hierfür ist das geplante Diagnostikum, in dem unter anderem das Kliniklabor untergebracht sein wird. Ein wichtiger Planungsbestandteil ist darüber hinaus, eine gute Orientierbarkeit und das Gefühl der Geborgenheit zu schaffen. Zudem wurden vielfältige Aspekte der Nachhaltigkeit in den Planungen berücksichtigt. Das gilt grundsätzlich für die Bauweise, aber auch für das zukunftsweisende, klimaschonende Energiekonzept.
Eine Investition in die Zukunft
Die Förderunterlage weist für den Neubau der Zentralklinik in Ostfriesland eine Zukunfts-investition von rund 567 Millionen Euro aus. Rund weitere 71 Millionen Euro werden in weitere Projekte, die für die Infrastruktur für die Zentralklinik notwendig sind, investiert. Dazu gehören neben Grundstücken, Ausgleichsfläche und dem oben beschriebenen Diagnostikum auch eine Klinik-Kläranlage, ein Brücken- und Straßenbauwerk, ein Busbahnhof sowie eine Rettungswache. Darüber hinaus werden Partner für den Betrieb einer Kindertagesstätte und einer Senioren-Tagespflege gesucht.
Rahmenterminplan
Der Rahmenterminplan sieht den Baubeginn, der mit der Umlegung der Gewässer (Uthwerdumer Vorfluter) startet, für 2023 und die Inbetriebnahme für 2028 vor. Mit dem Einzug werden die drei bestehenden Kliniken mit ihren 891 somatischen und psychiatrischen stationären Betten geschlossen werden. Gleichzeitig entstehen an den bisherigen Standorten regionale Gesundheitszentren für die ambulante Versorgung der Bevölkerung. Sie sind Bestandteil der Nachnutzungskonzepte, die derzeit vom Landkreis Aurich und der Stadt Emden erstellt werden.
Prüfung des Förderantrags
In knapp 70 Ordnern hat die Geschäftsführung der Kliniken Aurich, Emden und Norden vor einer Woche die Entwurfsplanung für die Zentralklinik in Uthwerdum in Form der Baufachlichen Förderantragsunterlage (FA-Bau) beim Land Niedersachsen eingereicht. Das Niedersächsische Landesamt für Bau und Liegenschaften (NLBL) hat die Planung der Zentralklinik in den vergangenen 14 Monaten regelmäßig und intensiv begleitet und wird das Ergebnis jetzt prüfen. Der Prüfbericht des NLBL, der die zweckmäßige und wirtschaftliche Verwendung der Fördermittel nachweisen muss, ist die Grundlage für die Entscheidung des Krankenhausplanungsausschusses, der am 15. Juni tagen und über die Förderfähigkeit des Projektes entscheiden wird. Ein Förderbescheid des Landes Niedersachsen könnte im Herbst dieses Jahres vorliegen.
Hohe Förderung sichert Realisierung
Die auskömmliche Förderung durch das Land Niedersachsen ist die wesentliche Grundlage für die Realisierung des Projektes. Das haben zwei unabhängig voneinander vorgelegte Wirtschaftlichkeitsanalysen der KPMG AG und der WRG Consulting GmbH gezeigt, die die Leistungsentwicklungen mit entsprechenden Erlösprognosen in Bezug zu Ausgabenparametern wie unter anderem Personalkosten gesetzt haben. In diese Wirtschaftlichkeitsberechnungen sind auch zu erwartende Baupreissteigerungen von rund 20 Prozent bis zur Inbetriebnahme eingeflossen. Danach könnten maximal 25 Prozent der Investitionssumme durch die Trägergesellschaft im laufenden Betrieb finanziert werden.
Das Projekt
Im Jahr 2013 wurde die Idee zur Errichtung einer gemeinsamen Zentralklinik für die Stadt Emden und den Landkreis Aurich entwickelt. Ärzte, Pflegedirektoren, Geschäftsführer und die Gesellschafter der drei bestehenden Krankenhäuser (Klinikum Emden sowie Ubbo-Emmius-Klinik Aurich und Norden) verfolgen seitdem die Realisierung eines modernen und zentral gelegenen Krankenhauses, das – geplant im Mittelpunkt der drei Städte – mit kurzen Fahrzeiten für die Menschen gut erreichbar ist. Nach zwei Bürgerentscheiden wurden Mitte 2019 die konkreten Planungen aufgenommen. Im Herbst 2020 waren 16 Architekturbüros aufgefordert, das vom Sozialministerium genehmigte Raum- und Funktionsprogramm umzusetzen. Den Architektenwettbewerb gewann das Büro gmp Architekten mit Sitz in Aachen. 14 Monate später hat das Planungsteam jetzt die Entwurfsplanung für den Förderantrag beim Land Niedersachsen vorgelegt. Der Baubeginn ist für 2023, die Inbetriebnahme für 2028 geplant.
Daten – Zahlen – Fakten
Das Bauvolumen:
- 115.000 m² BruttoGeschossFläche (BGF)
- rd. 44.000 m² Nutzungsfläche (NUF)
- 4.000 Räume
- 814 Betten (649 Somatik / 165 Betten Zentrum für seelische Gesundheit)
14 Monate Planung – Planungsbeteiligte
- 40 Planungs- und Beratungsbüros
- 250 beteiligte Mitarbeiter
- Rund 20 beteiligte Behörden
- > 100 Nutzerrunden mit 110 Beteiligten aus den drei Kliniken
- 7 Mitarbeiter des NLBL im Rahmen der prüfungsbegleitenden Beratung
Eine erste Materialliste:
- 64.000 m³ Beton
- 180 km Kabel
- 50 km Trinkwasserleitung
- 4.200 Türen
- 900 Fenster
- 2.800 Photovoltaik-Module