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UEK und ProBeweis: Kooperation für die Opfer von Gewaltdelikten

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Aurich. Die Ubbo-Emmius-Klinik Aurich ist seit vielen Jahren Partner des Netzwerks ProBeweis, das sich zur Aufgabe gemacht hat, eine zeitnahe Beweissicherung bei häuslichen oder sexuellen Gewaltverbrechen durchzuführen, ohne dass die Geschädigten polizeiliche Anzeige erstatten müssen. Dies kommt besonders den Opfern zugute, die noch unschlüssig sind, ob sie aufgrund ihrer familiären, persönlichen oder sozialen Situation eine Anzeige erstatten möchten. „Oft fällt es Betroffenen schwer, direkt nach einer Gewalterfahrung zu entscheiden, ob sie eine Anzeige bei der Polizei erstatten wollen“, erklärt Dr. Helmut Reinhold, Chefarzt der Frauenklinik, „und gerade bei häuslicher Gewalt ist eine große Nähe zu dem Verursacher oder der Verursacherin gegeben.“ Weil im Falle einer späteren Anzeige die Beweise zeitnah gesichert worden sein müssen, können sich Betroffene in der UEK einer vorsorglichen Beweissicherung unterziehen. Das Angebot ist sehr niederschwellig und kann von jedem Gewaltopfer in Anspruch genommen werden. Darüber hinaus besteht seit vielen Jahren eine gute Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, deren Mitarbeiter Gewaltopfer, die sich polizeilich gemeldet haben, in der Klinik zu den erforderlichen medizinischen Untersuchungen zwecks Beweissicherung vorstellen.

Die Leistung, die die UEK in Kooperation mit dem Netzwerk ProBeweis anbietet, ist in dieser Form in der Region einmalig. Bei der zunehmenden Zahl an Gewaltdelikten insbesondere gegen Frauen ist dieses Angebot sehr wertvoll. Der professionelle Umgang mit diesem Thema wird im Rahmen von regelmäßigen Treffen geschult und weiterentwickelt. Jüngst fand wieder eine gemeinsame Informations- und Fortbildungsveranstaltung der Klinik, des Netzwerks ProBeweis, der Polizeiinspektion Aurich/Wittmund, der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Aurich sowie Selbsthilfegruppen und Betroffenen zum Umgang mit Opfern von Gewaltverbrechen statt.

Bei gemeinsamen Veranstaltungen des Netzwerks ProBeweis informieren sich Mitarbeiter der Klinik, der Polizei, des Landkreises sowie Selbsthilfegruppen und Betroffene zum Umgang mit Opfern von Gewaltverbrechen. Fotografie: Trägergesellschaft