Emden. Das Institut für diagnostische und interventionelle Radiologie und Neuroradiologie im Klinikum Emden verfügt jetzt über ein hochmodernes biplanes, dreidimensionales Angio-graphiegerät. Das Gerät zeichnet für die Diagnostik und während operativer Eingriffe selbst die kleinsten Gefäßstrukturen mit beeindruckender Auflösung auf und ermöglicht dadurch eine noch sicherere, interventionelle Behandlung von Patienten mit akuten und komplexen Gefäßer-krankungen. Dank fortschrittlicher Technologien arbeiten Hard- und Software in dem neuen Angio-graphiegerät nun besser zusammen, was die Qualität der Gefäßaufnahmen deutlich erhöht. Die Gefäßstrukturen werden simultan aus zwei verschiedenen Richtungen mittels zweier Röntgen-röhren und Detektoren durchleuchtet. Es können aber nicht nur Aufnahmen in zwei Ebenen gleichzeitig gemacht werden, sondern auch dreidimensionale Darstellungen der Gefäße. Die Sicherheit der Patientinnen und Patienten steht hierbei im Vordergrund: Das Gerät gewährleistet eine präzise Navigation während des Eingriffs sowie eine verbesserte Sichtbarkeit selbst kleinster Strukturen. Besonders bemerkenswert ist zudem die Funktion des Dosismanagements, die zu einer deutlichen Reduzierung der Strahlenbelastung führt. „Durch die zeitgleiche Aufnahme mehrerer Ebenen benötigt das neue Gerät weniger Kontrastmittel und auch die Belastung durch Röntgenstrahlung ist erheblich reduziert“, erklärt Dr. Andrei Tropine, Chefarzt der Radiologie, der die Sektion Neuroradiologie im Klinikum Emden vor zwei Jahren aufgebaut hat. „Das spart wertvolle Zeit und ermöglicht uns, unmittelbar mit der interventionellen Behandlung zu beginnen. Wir schätzen uns glücklich über diese innovative Technik. Sie ist ein weiteres Beispiel dafür, dass modernste Medizintechnik einen wichtigen Beitrag leisten kann zum Wohle unserer Gesundheit!“
Die neue Anlage ermöglicht ein breites interventionelles Behandlungsspektrum von Kopf bis Fuß. Verbessert wird unter anderem die Behandlung von Patienten mit akutem Schlaganfall oder Verengungen der Halsschlagadern. Zudem eröffnet die Angiographieanlage neue Mög-lichkeiten bei der Behandlung komplexer Gefäßerkrankungen wie Aneurysmen, Gefäßmiss-bildungen (arteriovenöse Malformationen, kurz: AVM) oder erworbenen duralen arterio-venösen Fisteln, also Direktverbindungen zwischen Arterien und Venen auf der harten Hirnhaut (Dura). „Wir sind stolz darauf, unseren Patientinnen und Patienten ein breites Spektrum hochwertiger interventioneller Verfahren mit ausgewiesener Qualität anbieten zu können“, so Dr. Tropine.
Das Klinikum Emden treibt den Ausbau seines therapeutischen Behandlungsangebots stetig voran. So wird zum Beispiel im Bereich Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie ab Januar der neue Chefarzt Prof. Dr. Kaiser seine Expertise in der robotischen Chirurgie und der Holochirurgie einbringen. Dabei wird seine Abteilung sowie alle anderen Fachbereiche, die auf ent-sprechende Diagnostik angewiesen sind, dank der neuen innovativen Technologie von der Radiologie als starker Partner begleitet. „Die neue Angiographieanlage ist ein wichtiger Meilenstein in der Modernisierung der Radiologie am Standort Emden und in der Verbreiterung unseres Behandlungsspektrums in unserem ostfriesischen Konzern. Die Anlage wird rund um die Uhr betrieben und wird die Notfallversorgung deutlich beschleunigen und verbessern. Das ist besonders für Interventionen wichtig, bei denen es auf jede Sekunde ankommt, wie etwa bei der Schlaganfallbehandlung, einem unserer wichtigsten Schwerpunkte in Emden“, betont Dirk Balster, Geschäftsführer der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden mbH.
Auch der Chefarzt der Neurologie, Prof. Dr. Thomas Büttner, bestätigt die Bedeutung der neuen Medizintechnik für die Schlaganfallbehandlung: „Mithilfe der neuen Angiographieanlage kann unter anderem die Wiedereröffnung von verschlossenen das Gehirn versorgenden Blutgefäßen (Thrombektomie) effektiv und rasch erfolgen. Hierbei handelt es sich um das wirksamste moderne Behandlungsprinzip von Patienten mit schweren Schlaganfällen. Das Klinikum Emden sichert auf diese Weise das hohe Niveau in der Versorgung von Schlaganfall-Erkrankten der Region und hält Schritt mit den aktuellen wissenschaftlichen Entwicklungen in der Schlaganfall-Therapie.“
Neue Maßstäbe in der Gefäßdiagnostik
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