Emden. Jüngst fand im Klinikum Emden mit großem Erfolg die erste ECMO-Fortbildung statt. Die extrakorporale Membranoxygenierung, kurz ECMO, ist ein lebensrettendes Verfahren, bei dem das Blut eines Patienten außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert und von Kohlendioxid befreit wird – eine Art künstliche Lunge. Sie kommt vor allem bei schwerstem Lungenversagen zum Einsatz, wenn herkömmliche Behandlungen nicht mehr ausreichen. Damit das komplexe Verfahren sicher und effektiv angewandt werden kann, sind regelmäßige interne Fortbildungen für das medizinische Personal unerlässlich. In diesen Schulungen lernen Ärzte und Pflegekräfte den sicheren Umgang mit der hochsensiblen Technik sowie das frühzeitige Erkennen von Komplikationen. Nur durch kontinuierliches Training kann gewährleistet werden, dass im Ernstfall jede Sekunde optimal genutzt wird.
Im theoretischen Teil der Übung wurden deshalb sowohl die Grundlagen der extrakorporalen Membranoxygenierung vermittelt als auch ein Bezug zu technischen Abläufen und Sicherheitsaspekten herausgearbeitet. Ein Schwerpunkt lag darüber hinaus auf den praktischen Übungen am Kanülierungstrainer, einem speziellen Übungsmodell zur realistischen Simulation des Einführens von Kanülen in Blutgefäße. Zudem trainierten die Teilnehmenden den Umgang mit dem ECMO-System und wurden in Troubleshooting-Szenarien, in denen typische Fehler oder Störungen simuliert werden, auf mögliche Komplikationen und Notfallsituationen vorbereitet.
„Besonders wichtig und ein zentraler Bestandteil der Übung war zudem die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen der Pflege und dem ärztlichen Team. So konnten wir nicht nur unser Wissen rund um die ECMO-Therapie erweitern und vertiefen, sondern auch die Kommunikation und Zusammenarbeit im Team stärken“, sagt der Chefarzt der Thoraxchirurgie, Dr. med. Ali Akil.
Der Einsatz des künstlichen Lungenunterstützungsverfahrens im operativen Bereich ist seit 2023 am Standort Emden etabliert. „Wir sind seitdem in der Lage, Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion, die in den meisten Kliniken als nicht-operabel gelten, unter Einsatz des ECMO-Verfahrens in einem eingespielten und routinierten Team, bestehend aus Thoraxchirurgie, Anästhesie und OP-Pflege, mit hohen Sicherheitsstandards intraoperativ und – dank der engagierten Intensivpflege – postoperativ zu versorgen und zu betreuen. Wir sind stolz darauf, eine der renommierten Kliniken in Norddeutschland im Bereich des perioperativen ECMO-Einsatzes in der Thoraxchirurgie zu sein“, so Dr. Akil. „Wir blicken dankbar auf diese lehrreiche und praxisorientierte Fortbildung zurück und bedanken uns insbesondere bei den hochmotivierten Teilnehmern und Referenten.“