Emden. Die Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie im Klinikum Emden ist erneut als regionales Traumazentrum zertifiziert worden. Ob Wirbelsäulenverletzung, offener Bruch, Stichverletzung oder Polytrauma: Die Versorgung von Schwerstverletzten im Klinikum Emden befindet sich auf höchstem Niveau. Dies unterstreicht die Rezertifizierung nach den Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), die die Klinik nach einer erneuten Überprüfung der Qualitätsstandards als regionales Traumazentrum ausweist. Alle drei Jahre unterzieht sich die Klinik dieser komplexen Prüfung. „Wir sind stolz darauf, das einzige zertifizierte Regionale Traumazentrum in Ostfriesland zu betreiben“, sagt Dr. Bernhard Scherger, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie.
2009 hatten sich die unfallchirurgischen Kliniken in Deutschland zu sogenannten Traumanetzwerken zusammengeschlossen, um die bestmögliche Versorgung von Verletzten abgestuft in lokale, regionale und überregionale Traumazentren zu gewährleisten. Bis 2014 hatte Emden den Status eines lokalen Traumazentrums. Seither erfüllt das Klinikum die strengen Voraussetzungen für die nächsthöhere Ebene, dem regionalen Traumazentrum. Das Krankenhaus ist damit in der Lage, den Großteil der eingelieferten Schwerstverletzten zu versorgen, ohne sie in eine andere Klinik verlegen zu müssen. Dabei arbeitet die Unfallchirurgie auch eng mit anderen chirurgischen Abteilungen, der Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin und dem Notfallzentrum des Klinikums zusammen.
Für die erneute Zertifizierung setzt das Klinikum Emden einen 20 Seiten starken Anforderungskatalog um. Neben den fachlichen Anforderungen an die Ärzte und Pflegekräfte, die an der Versorgung eines Schwerverletzten beteiligt sind, sind auch apparative/technische Voraussetzungen zu erfüllen, zum Beispiel eine 24-stündige Verfügbarkeit einer Computertomographie sowie eine ständige OP-Bereitschaft. Durch die Ausstattung einer der beiden Schockräume in der Notfallambulanz mit einem eigenen Computertomographen ist die Klinik sehr gut aufgestellt und dem Patienten werden lange Wege erspart.
Innerhalb einer halben Stunde nach Einlieferung des Patienten sind alle Untersuchungen so weit abgeschlossen, dass entschieden werden kann, ob der Schwerstverletzte auf die Intensivstation, in den Operationssaal oder doch in eine andere Einrichtung verlegt werden muss. „Die einzelnen Berufsgruppen, die an der Schwerverletztenversorgung beteiligt sind, sind gut aufeinander eingespielt. Die Abläufe im Schockraum werden immer wieder trainiert, sodass die Behandlungsprozesse reibungslos ablaufen können“, berichtet Dr. Scherger.