Aurich/Emden/Norden. Bundesweit sorgt die „Corona-Sommerwelle“ für Personalengpässe in Kliniken. Auch in den Kliniken Aurich, Emden und Norden ist die Lage inzwischen sehr angespannt, die Personalsituation ist schwierig. Das hat verschiedene Gründe: In der beginnenden Urlaubszeit sind neben an Corona erkrankten Mitarbeitern auch die Krankenstände nach der langen Phase der Pandemie und den damit verbundenen großen Belastungen höher als in Vergleichszeiträumen der Vorjahre. In der kommenden Woche müssen aufgrund der Personalsituation einige elektive Operationen verschoben werden.
Derzeit befinden sich 33 von etwa 2400 Mitarbeitern der drei Kliniken und der angeschlossenen Gesellschaften in häuslicher Isolation. Das sind rund 1,4 Prozent der gesamten Belegschaft. „Die geringe Prozentzahl darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass nach der langen Pandemiephase die Belastung der Mitarbeiter äußerst hoch ist“, sagt Dr. Alexander Dinse-Lambracht, Chefarzt des Interdisziplinären Notfallzentrums und Vertreter des Krisenstabs der drei Kliniken. Deshalb sei auch eine hohe Anzahl von krankheitsbedingten Personalausfällen zu verzeichnen, insbesondere im Bereich des Pflege- und Funktionsdienstes. „Viele Mitarbeiter sind nach der Quarantäne noch länger krank und wir dürfen nicht vergessen, dass die Pandemiesituation eine große Anstrengung für die Mitarbeiter darstellt“, so Dr. Dinse-Lambracht.
Gleichzeitig erhöht sich derzeit wieder die Zahl an Coronapatienten. Am heutigen Freitag liegt diese Zahl bei 30. Außerdem werden auch jetzt noch Operationen nachgeholt, die aufgrund vorausgegangener Coronamaßnahmen verschoben werden mussten.
Der häuserübergreifende Krisenstab der drei Kliniken beobachtet die Situation fortlaufend und reagiert bei Bedarf mit temporären Maßnahmen wie etwa der Verschiebung elektiver, also nicht-lebensnotwendiger Operationen. Höchste Priorität hat bei diesen Entscheidungen immer die Aufrechterhaltung der Notfallversorgung. „Wir versuchen, im Sinne der Patienten so wenig Einschränkungen wie möglich vorzunehmen“, erklärt Dr. Dinse-Lambracht, „in der Regel wird situativ und in Einzelfällen über erforderliche Maßnahmen entschieden.“ Wenn es zu Verschiebungen kommen sollte, werden die Patienten von der Klinik informiert.