Emden. Blutspenden retten Leben – eine altbekannte, aber unvermindert wichtige Wahrheit. In Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen weltweit sind Blutkonserven von entscheidender Bedeutung, um unzähligen Patienten zu helfen, die auf Transfusionen angewiesen sind, sei es nach schweren Unfällen, während komplizierter Operationen oder aufgrund von Krebserkrankungen. „Eine einzige Blutspende kann bis zu drei Leben retten“, erklärt PD Dr. Jens Bräunlich, Chefarzt der Inneren Medizin und ärztlicher Direktor des Klinikums Emden. „Das gespendete Blut kann nämlich in verschiedene Komponenten wie rote Blutkörperchen, Plasma und Thrombozyten aufgeteilt werden, die jeweils in verschiedenen medizinischen Situationen benötigt werden.“
In Deutschland werden täglich über 15.000 Blutspenden für die medizinische Versorgung benötigt, wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK) mitteilt. Leider gibt es jedoch immer wieder Engpässe in den Blutbanken. Deshalb unterstützt das Klinikum Emden nun den Blutspendedienst des DRK (NSTOB). Am 15. Juli 2024 von 11 bis 16 Uhr können Blutspender und jene, die es werden wollen, in den Räumlichkeiten des Klinikums dazu beitragen, mit ihrer Spende Leben zu retten. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Die Blutspende findet im Forum des Klinikums statt, der Check-In erfolgt im Café der Psychiatrie (Raum OE18).
„Ein Grund für die Wichtigkeit von Blutspenden liegt in der begrenzten Haltbarkeit von Blutkonserven“, erläutert der Chefarzt. „Rote Blutkörperchen können nur etwa 42 Tage, Thrombozyten sogar nur fünf Tage gelagert werden. Das bedeutet, dass ein ständiger Nachschub an frischen Spenden notwendig ist, um die Versorgung sicherzustellen.“ Zudem ist Blut nicht künstlich herstellbar, es kann nur von Mensch zu Mensch weitergegeben werden.
Die Vielfalt der Blutgruppen und die Notwendigkeit, die richtige Blutgruppe für die jeweiligen Empfänger vorrätig zu haben, erhöhen die Komplexität der Blutversorgung zusätzlich. „Jede Blutspende ist von unschätzbarem Wert. Gerade in Krisenzeiten zeigt sich, wie abhängig wir von der Hilfsbereitschaft und dem Engagement der Spenderinnen und Spender sind. Nur durch regelmäßige Blutspenden kann gewährleistet werden, dass immer genügend Blut für Notfälle und die laufende medizinische Versorgung zur Verfügung steht“, meint PD Dr. Jens Bräunlich. „Es gibt kaum eine einfachere Möglichkeit, Leben zu retten. Die wenigen Minuten, die man investiert, können für andere Menschen den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten.“
Blutspenden sind für gesunde Erwachsene ab 18 Jahren sicher und unkompliziert. Vor der Spende erfolgt ein kurzer Gesundheitscheck, um sicherzustellen, dass der Spender fit ist. Der gesamte Vorgang, inklusive einer kurzen Erholungsphase und eines Snacks im Anschluss, dauert in der Regel nicht länger als eine Stunde.
Alle Spender müssen sich bei der Blutspendeaktion im Klinikum mit einem gültigen Lichtbildausweis (Personalausweis oder Reisepass) im Psychiatrie-Café anmelden. Sie sollten sich gesund fühlen, möglichst keine starken Medikamente einnehmen und in den letzten vier Monaten keine körperlichen Eingriffe (Operationen) durchlaufen haben. Hierzu zählen auch Tattoos oder Piercings. Spender sollten zudem darauf achten, bereits gut gefrühstückt und mindestens 1,5 bis 2 Liter Flüssigkeit als Vorbereitung auf die Spende zu sich genommen zu haben.
Ausländische Mitbürger sind ebenfalls herzlich willkommen. Sie müssen allerdings der deutschen Sprache in Wort und Schrift mächtig sein und eine Aufenthaltsberechtigung haben, die noch mindestens vier Monate für einen Wohnsitz in Deutschland Gültigkeit hat.
Der DRK-Blutspendedienst NSTOB aus Springe freut sich sehr über die Zusammenarbeit mit dem Klinikum Emden und hofft auf eine rege Beteiligung. Im Idealfall werden die hergestellten Blutpräparate aus den Blutspenden sogar wieder im Klinikum Emden für die Patientenversorgung zum Einsatz kommen.