Aurich. Damit sich Patienten nach einer Operation noch besser fühlen, bekommen sie in der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) Aurich neuerdings ein Wassereis. Eis im Aufwachraum steigert das Wohlbefinden und lindert viele Symptome, die als Folge einer künstlichen Beatmung während einer Narkose auftreten können.
Dank moderner Narkoseverfahren und medikamentöser Prophylaxe tritt postoperative Übelkeit nur noch selten auf, dennoch leiden vereinzelt Patienten darunter. Durch die Beatmung während der Operation werden zudem die Schleimhäute im Hals gereizt – Trockenheit und ein schlechter Geschmack im Mund oder Halsschmerzen können auftreten. Deshalb gibt es im Aufwachraum der UEK neben Überwachung und Therapie seit einigen Tagen auch ein Wassereis in verschiedenen Geschmacksrichtungen für frisch operierte Patienten. Das Wassereis kann auftretende Nebenwirkungen lindern oder gar verhindern, denn es befeuchtet die Mundschleimhaut und lässt sie schneller abschwellen. Außerdem wird der Speichelfluss angeregt und die kühlende Flüssigkeit wirkt aufkommender Übelkeit entgegen. Der Körper wird durch das Eis zusätzlich mit Flüssigkeit und Kohlenhydraten versorgt.
„Wassereis nach der OP klingt nach einer Sommerüberraschung, hat aber über das ganze Jahr hinweg medizinische Vorteile und verbessert den Patientenkomfort“, sagt Priv.-Doz. Dr. Markus Paxian, Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie. „Die erste Resonanz unserer Patienten ist ganz klar positiv: Sie fühlen sich schneller wieder fit. Das Eis ist gut verträglich und der lindernde Effekt stellt sich schnell ein, deshalb wird das Angebot von den Patienten gern angenommen.“ Der positive Effekt ist nicht nur subjektives Empfinden, sondern wissenschaftlich belegt: Eine niederländische Studie aus dem Jahr 2017 zeigte, dass der Verzehr von Wassereis postoperative Übelkeit und Erbrechen unter den Patienten um die Hälfte reduzieren konnte. Klinikgeschäftsführer Dirk Balster unterstützt das Vorhaben der Anästhesisten: „Das Wohl unserer Patienten steht an erster Stelle. Der Aufenthalt in unseren Kliniken soll für sie so angenehm wie möglich sein und das Eis-Projekt trägt dazu bei.“