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Fachkräftemangel: Kliniken setzen auf Integration

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Aurich/Emden/Norden. In Deutschland leiden viele Kliniken unter Fachkräftemangel. Unbesetzte Stellen können oftmals nicht über den heimischen Arbeitsmarkt besetzt werden. Auch die Kliniken Aurich, Emden und Norden begegnen der Situation mit größten Anstrengungen im Bereich der Personalgewinnung. Ein immer wichtigerer Aspekt ist dabei das Gewinnen und Halten von Fachkräften aus dem Ausland. Nach ersten positiven Erfahrungen bauen die Kliniken diesen Weg nun aus und haben einen hauptberuflichen Mentor für internationale Mitarbeitende berufen.

Ab November übernimmt Heino Geerken die neue Position, in der er sich hauptamtlich um die ausländischen Mitarbeiter in den Kliniken kümmert und sie in allen möglichen Belangen unterstützt, damit sie gut in ihrer neuen Heimat ankommen. „Damit sich die neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland wohlfühlen, ist das Persönliche vom ersten Tag an wichtig“, erklärt Herr Geerken. „Ich hole sie am Bahnhof ab, unterstütze sie bei der Wohnungssuche und bei Behördengängen, ich bin Ansprechpartner bei allen Fragen rund ums Leben in Deutschland.“ Bevor Heino Geerken die Position für alle drei Krankenhäuser der Trägergesellschaft übernommen hat, war der gelernte Krankenpfleger 25 Jahre als Pflegebereichsleiter im Klinikum Emden tätig. Er kennt also die Abläufe und das Personal im Haus und arbeitet sich aktuell in die Strukturen der anderen beiden Häuser ein. Seine neue Funktion kann er von Grund auf organisieren und aufstellen und er widmet sich der Aufgabe mit viel Engagement. „Damit die neuen Kolleginnen und Kollegen bleiben wollen, ist eine gelungene Integration wichtig“, betont Herr Geerken. „Deshalb freue ich mich sehr auf meine neue Aufgabe.“

Die internationalen Fachkräfte kommen über verschiedene Wege nach Aurich, Emden und Norden. Die meisten ausländischen Ärzte senden eigeninitiativ Bewerbungen, internationale Pflegefachkräfte rekrutieren die Kliniken hingegen überwiegend über spezialisierte Agenturen. Die ersten Versuche starteten bereits Ende 2021, zu dem Zeitpunkt sind Pflegefachkräfte aus Ägypten für die Arbeit auf den Intensivstationen angeworben worden, die erfolgreich integriert werden konnten und die Stammteams der drei Kliniken weiterhin unterstützen.

Um in den Kliniken arbeiten zu können, müssen die Bewerber ein Sprachniveau von B1 nach dem gemeinsamen europäischen Referenzrahmen für Sprachen nachweisen. Zur Verbesserung der Deutschkenntnisse bieten die Kliniken Sprachkurse an. Die Pflegefachkräfte werden von Anfang an eingebunden und zunächst als Pflegehilfskräfte eingesetzt. „Internationale Pflegefachkräfte sollen und können nicht einfach Löcher stopfen“, erklärt Pflegedirektor Oliver Bungenstock. „Bevor die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Arbeit vollständig aufnehmen können, vergeht meist ein Jahr: Die Abschlüsse müssen anerkannt, ein Arbeitsvisum erteilt werden und oft müssen zusätzliche Qualifikationen erworben werden, um die Standards der Pflege hier zu erfüllen.“ Nach der Anerkennung ihrer Abschlüsse erhalten die internationalen Fachkräfte den gleichen Arbeitsvertrag wie heimische Beschäftigte.

Der Aufwand, um internationale Fachkräfte für die Arbeit in Deutschland fit zu machen, ist hoch. „Mit der professionellen Begleitung durch Herrn Geerken und das ab dem ersten Augenblick, erhoffen wir uns, dass unsere internationalen Kolleginnen und Kollegen hier eine neue Heimat finden und dauerhaft mit dem gesamten Team die Patientenversorgung in der Region sicherstellen“, sagt Personalleiter Fiam Lawson.

Heino Geerken (sitzend, 2. von rechts) kümmert sich hauptamtlich um internationale Mitarbeiter, um diesen bei der Eingewöhnung in Deutschland und den Kliniken behilflich zu sein. Fotografien: Trägergesellschaft