Aurich. Die UEK Aurich optimiert ihr Leistungsangebot im Bereich der Gastroenterologie. Mit einem neuen Verfahren, der Cholangioskopie, sind nun eine präzise Diagnostik und Therapie in den filigranen Gallenwegen, der Leber und in der Bauchspeicheldrüse ohne chirurgische Eingriffe durch die Bauchdecke möglich.
Im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren wie der endoskopisch retrograden Cholangio-Pancreatografie (ERCP), die auf radiologische Methoden mit Kontrastmittelgabe zurückgreift, ermöglicht die Cholangioskopie eine hochauflösende Sicht direkt auf die Gallengänge. Hierfür wird ein schmales, flexibles Endoskop in die Gallengänge eingeführt, um diese zu untersuchen. Einschnitte in die Haut sind dabei nicht erforderlich: Der Eingriff erfolgt über den Mund, um den Körper so wenig wie möglich zu belasten. Der Arzt sucht auf dem Bildschirm nach Verengungen, Steinen oder Tumoren und kann bei Bedarf sofort Behandlungen wie die Zerstörung von Gallensteinen mittels Ultraschall durchführen. „Für unsere Patienten bedeutet dies eine deutlich kürzere Genesungszeit, weniger Schmerzen und ein geringeres Risiko von Komplikationen“, erklärt Dr. Joachim Frank, Chefarzt der Inneren Medizin in der UEK Aurich.
Außerdem kann die Cholangioskopie das frühzeitige Erkennen von Erkrankungen ermöglichen, was zu einer Steigerung der Behandlungserfolge beiträgt. Zum Beispiel gelingen exakte Gewebeproben (Biopsien) und auch Vernarbungen oder postoperative Zustände nach Leberoperationen können besser eingeschätzt werden.
Das neue Untersuchungsverfahren ergänzt so die ERCP bei komplexen Krankheitsbildern in den engen Hohlräumen der Bauchspeicheldrüsen- und Gallenwege. Das Verfahren ergänzt auch die bereits etablierte Endosonografie, bei der die Ultraschalluntersuchung nicht von außen durch die Haut, sondern von innen durchgeführt wird, um eine genauere Diagnose zu erhalten oder im Bedarfsfall auch Eingriffe durchzuführen.
Die Gastroenterologen der Klinik, Frau Dr. Maren Kupstor-Stahl und Herr Mark Mekhail, freuen sich über die neuen Möglichkeiten der Diagnostik und Therapie: „Unsere hochmoderne Endoskopieabteilung festigt mit dem neuen Verfahren den Anspruch, ein innovatives Zentrum für Magen-, Darm- und Lebererkrankungen in der Region zu sein“, so die Ärzte. „Wir fühlen uns damit für die Zukunft im Hinblick auf die in der Gesundheitsreform vorgeschriebene Leistungsgruppenbildung in unserem Bereich der ‚komplexen Gastroenterologie‘ bestens gerüstet.“