Südbrookmerland. Die ersten sichtbaren Baumaßnahmen für die Zentralklinik beginnen – allerdings nicht auf dem Gelände der künftigen Klinik, sondern in einem Grünlandkomplex in den Engerhafer Meeden, etwa 5,5 Kilometer vom eigentlichen Baugebiet entfernt. Dort wird in den kommenden Tagen mit den Erdarbeiten begonnen, um eine Ausgleichsfläche für geschützte Tiere anzulegen, darunter mindestens 14 Kiebitz-Paare.
Im Rahmen der Bauleitplanung für das Zentralklinikum gilt es, eine so genannte CEF-Maßnahme zu realisieren. Gemeint ist damit eine gesetzlich vorgeschriebene Ausgleichsmaßnahme für den Artenschutz, welche vor dem eigentlichen Baubeginn für das neue Klinikum umgesetzt sein muss. Die Abkürzung CEF steht für „continuous ecological functionality“, die Maßnahme muss also eine nachhaltige ökologische Funktionalität gewährleisten. Damit wird ein Ersatz geschaffen für die zukünftig bebauten Ackerflächen am Standort der Zentralklinik.
Um einen optimalen Lebensraum für die Kiebitze und andere Lebewesen zu schaffen, muss etwa die Hälfte des rund 50 Hektar großen Ausgleichsgebiets am Punger Weg im Winter stärker vernässt werden. Gleichzeitig sollen die Flächen aber weiterhin für die landwirtschaftliche Viehhaltung genutzt werden, hierfür ist der Wasserstand im Frühjahr und Sommer zu regulieren. Zu diesem Zweck sind mehrere wasserwirtschaftliche Maßnahmen erforderlich, darunter die Errichtung eines flachen Erdwalles, von Querbauwerken innerhalb der Gräben sowie einer Zuwässerungsmöglichkeit, um in trockenen Zeiten die Zielwasserstände zu erreichen. Letzteres erfolgt über eine fest eingebaute, ferngesteuerte Pumpe, die ab Herbst gebaut wird. Die andere Teilfläche soll im Spätsommer mehr entwässert werden, um eine optimalere landwirtschaftliche Nutzung zu ermöglichen. Auch hierfür ist ein automatisch gesteuertes Sperrbauwerk mit Pumpenanlage herzustellen.
Beantragt wurde die Maßnahme von der Gemeinde Südbrookmerland, welche auch für die bauliche Umsetzung verantwortlich zeichnet. Die Kosten übernimmt die Trägergesellschaft. Die anfallenden Kosten für die Umsetzung von Ausgleichsmaßnahmen sind in den Kostenberechnungen für die Zentralklinik bereits berücksichtigt.