Norden. Der Transformationsprozess zur Umwandlung der Ubbo-Emmius-Klinik (UEK) Norden in ein Regionales Gesundheitszentrum (RGZ) ist mittlerweile weit vorangeschritten. Im Rahmen des Umwandlungsprozesses ist das Leistungsspektrum der Klinik entsprechend dem vor Beginn der Maßnahmen von der Trägergesellschaft veröffentlichten Konzept angepasst und um ambulante Angebote ergänzt worden. Auch das im RGZ angesiedelte STATAMED-Projekt steht in den Startlöchern. „Wir freuen uns, die Maßnahmen erfolgreich umgesetzt zu haben und dank der Umstrukturierung eine relevante medizinische Versorgung vor Ort in Norden zu erhalten“, sagt Dirk Balster, Geschäftsführer der Trägergesellschaft Kliniken Aurich-Emden-Norden mbH.
Medizinische Leistungen im RGZ
Das Konzept des Regionalen Gesundheitszentrums am Standort Norden sieht unverändert den Betrieb der Psychiatrie vor, inklusive einer psychiatrischen Tagesklinik mit 17 Plätzen. Im Zentrum der somatischen Versorgung steht eine Notfallversorgungseinheit, die schwerpunkt-mäßig die ambulante Notfallversorgung in der Region stärkt. Ab Februar ist die Notfallambu-lanz montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr sowie samstags von 10 bis 17:30 Uhr geöffnet und am Sonntag sowie an Feiertagen geschlossen, mit folgenden Ausnahmen für 2024: Über die Osterfeiertage (29.3., 31.3., 1.4.), an Christi Himmelfahrt (9.5.) und dem anschließenden Sonntag (12.5.) sowie am Pfingstwochenende (19.5. und 20.5.) ist die Notfallambulanz zusätzlich geöffnet.
Darüber hinaus ist eine internistische Kurzliegerstation mit 25 Betten etabliert worden, die durch Zuweisungen von lokalen Niedergelassenen über den verantwortlichen Arzt belegt werden kann. In diesen Betten werden auch weiterhin die etablierten Leistungen der Palliativmedizin sowie der Schmerztherapie erbracht. Hierfür wurden die Räumlichkeiten zusammengeführt und dadurch zugleich eine verbesserte Patientenüberwachung ermöglicht.
Leitungspositionen im RGZ besetzt
Die ärztliche Leitung des RGZ hat Dr. Nicole Gerlach übernommen. Frau Dr. Gerlach ist Fach-ärztin für Allgemeinmedizin mit einschlägiger Erfahrung in der interdisziplinären Intensiv-medizin, Angiologie und im Wundmanagement sowie in der Geriatrie mit Alterstraumatologie und seit Dezember 2022 in der Ubbo-Emmius-Klinik tätig. Als zunächst Oberärztin der Zen-tralen Notaufnahme beider Standorte, Aurich und Norden, hat sie den Transformationsprozess von Anfang an begleitet und unter anderem die Umstrukturierung der Notaufnahme Norden in eine Notfallambulanz strategisch umgesetzt. „Mit ihrer Erfahrung sowohl im Notfall- als auch im allgemeinmedizinischen Bereich und ihrem Einsatz für die Norder Klinik ist Frau Dr. Gerlach eine hervorragende Wahl für die Position als ärztliche Leitung“, lobt der ärztliche Direktor für den Standort Norden, Dr. Alexander Dinse-Lambracht. Im Bereich Pflege hat der langjährige Mitarbeiter Tjardt Kröger die Stationsleitung des RGZ übernommen, der zuvor als Stations-leitung der Intensivstation tätig war. Die übergeordnete pflegerische Bereichsleitung für den Standort Norden hat Sonja Fischer inne, die bereits viele Jahre standortübergreifend als Bereichsleitung der Psychiatrie tätig ist. „Mit Frau Fischer und Herrn Kröger als pflegerisches Leitungsteam sind wir für das RGZ bestens aufgestellt“, erklärt Oliver Bungenstock, Pflege-direktor der Trägergesellschaft. „Beide bringen langjährige Erfahrung in ihrer Position mit. Frau Fischer leitet den Bereich auch dank ihrer wissenschaftlichen Ausbildung mit großer Expertise und Herr Kröger kennt das Norder Haus wie seine Westentasche.“
Neue kardiologische Ambulanz
Neu am Standort Norden ist die kardiologische Ermächtigungsambulanz des Oberarztes Mohamed Khalaf. Voraussichtlich ab dem 6. Februar nimmt die Ambulanz ihren Betrieb auf und bietet eine breite Palette an Dienstleistungen an, die darauf abzielen, Patienten mit Herzerkrankungen bestmöglich zu versorgen. Die Sprechstunde findet dienstags und donnerstags jeweils von 13 bis 18 Uhr statt. Für Terminvereinbarungen ist das Sekretariat montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr unter der Nummer 04931 181-435 erreichbar. Die Sprechstunde steht Patienten offen, die eine Überweisung eines Vertragsarztes haben. Die Überweisung ist somit allen niedergelassenen Ärzten mit Kassenzulassung möglich und nicht wie in einer früheren Ankündigung beschrieben auf Hausärzte und Kardiologen beschränkt.
Vorbereitungen für das STATAMED-Projekt
Ab dem 1. April 2024 wird das RGZ in Norden zudem Teil des Projektes STATAMED sein. Die erforderlichen personellen und räumlichen Ressourcen wurden geschaffen. So konnten zum Beispiel die Positionen Flying Nurse und Patientenlotse bereits zu Februar besetzt werden. STATAMED ist eine neue Versorgungsform, die darauf abzielt, eine Brücke zwischen ambu-lanter und stationärer Behandlung zu schlagen, um eine niedrigschwellige Versorgung mit kurzer stationärer Aufenthaltsdauer und fließenden Behandlungsübergängen zu ermöglichen. Das STATAMED-Projekt wird federführend von der AOK Rheinland/Hamburg geleitet und im Rahmen universitärer Forschung wissenschaftlich begleitet. „Als STATAMED-Projektpartner wollen wir das Versorgungsnetzwerk in Norden so gestalten, dass enge Kooperationen und innovative Arbeitsabläufe das tägliche Miteinander deutlich und nachhaltig erleichtern“, erklärt Dr. Hans-Joachim Winterling, Transformationsbeauftragter für die UEK Norden. Ab Februar geht die Trägergesellschaft hierfür auf die ersten zukünftigen Einweiser zu, die am Projekt teilnehmen können. Die Reihenfolge der ausgewählten Ärztegruppen wird durch die For-schungspartner vorgegeben.