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Qualitätssicherung in der Organspende

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Erfolgreiches Peer Review im Bereich Organspende im Klinikum Emden

Emden. Das Klinikum Emden stellt in allen Bereichen hohe Anforderungen an die Qualitäts-sicherung. Ein freiwilliges Verfahren der externen Qualitätssicherung ist das Peer Review. Das Netzwerk der Transplantationsbeauftragten der Region Nord (TxB Region Nord) bietet dieses Verfahren analog zu intensivmedizinischen Peer Reviews an. Hierbei werden die Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität im Bereich Organspende begutachtet und im Anschluss in einem Fachgespräch besprochen.

Der Verein, in dem das Klinikum Emden auch Gründungsmitglied ist, verfügt über einen Pool von Personen, die auf der Grundlage des Curriculums der Bundesärztekammer die Qualifikation zum Peer erworben haben. Es handelt sich hierbei um Ärzte und Pflegekräfte mit Leitungs-erfahrung (Chefärzte, Oberärzte oder Stationsleitungen) die bereits langjährig als Peers in der Intensivmedizin tätig sind. Die hohe Qualität der Bewertung einer Einrichtung ist unter anderem abhängig davon, dass die Peers aus unterschiedlichen Einrichtungen kommen und dass das Team multiprofessionell zusammengesetzt ist. Allen Beteiligten geht es um die nachhaltige Qualitätsverbesserung in der Transplantationsmedizin.

Die Betrachtung der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität beim Peer Review im Klinikum Emden beinhaltete Aspekte des Personals, der Organisation sowie Patientenbelange und Kennzahlenreportings. Im Anschluss an die Besprechung dieser Punkte wurden die Inten-sivstation und der OP-Bereich in Augenschein genommen. Daraufhin fand eine Bewertung durch die Peers und eine gemeinsame Besprechung statt, um alle Ergebnisse in einem kollegialen Dialog zu erörtern. Der auf Grundlage dieser Ergebnisse erstellte Bericht wurde in Form einer SWOT-Analyse aufbereitet, die die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der visitierten Abteilung auflistet und gegebenenfalls zur Erarbeitung eines Maßnahmenplans genutzt werden kann. Anlässlich des 33. Symposiums Intensivmedizin + Intensivpflege in Bremen wurde der Bericht nun am Stand des Vereins der TxB Region Nord übergeben. Als besonders gut wurde bewertet, dass die Vertretungsregelung des Transplantationsbeauftrag-ten mit einem eigenen Dienstplan ganzjährig rund um die Uhr (365/24/7) geregelt ist und auch, dass der Bereich in dem die Angehörigen Abschied nehmen können, beispielhaft gut ausgestattet und verortet ist. Beides wurde in den Fundus für „best practice“, also: „zur Nachahmung empfohlen“ des Netzwerks aufgenommen.

Bereits 2013 wurde von den Transplantationsbeauftragten/Inhousekoordinatoren der Medi-zinischen Hochschule Hannover (MHH) eine Vernetzung mit anderen Kliniken initiiert. Daraus ist 2014 das eigenständige „Netzwerk der Transplantationsbeauftragten Region NORD“ hervorgegangen. Es ist in den darauffolgenden Jahren stetig gewachsen und mit über 140 Mitgliedern derzeit das größte dieser Art in Deutschland. Weitere Informationen unter: www.txb-netzwerk.de

Von links: Frank Logemann (Peer, MH Hannover), Markus Gerke (Peer, Klinikum Oldenburg), Klaus Kogelmann (TxB Klinikum Emden und Chefarzt der Anästhesiologie und Intensivmedizin), Vicky Smidt (Leitung Intensivpflege Klinikum Emden), Matthias Drüner (Oberarzt Anästhesie Klinikum Emden), Ingo Stein (Peer, Klinikum Delmenhorst) Foto: TxB Region Nord