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Neuer Chefarzt setzt Fokus auf hochspezialisierte Chirurgie und schnelle Erholung

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Emden. Im Klinikum Emden steht eine aufregende Phase der medizinischen Weiterentwicklung bevor. Mit Prof. Dr. Gernot Kaiser ist seit Januar ein renommierter Experte auf dem Gebiet der Viszeralchirurgie als neuer Chefarzt der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie tätig. Prof. Kaiser bringt ein profundes Wissen und innovative Ansätze in die Klinik ein.

Das Klinikum Emden wird gemeinsam mit der Ubbo-Emmius-Klinik seit einem Jahr bestmöglich gestärkt, um die medizinische Versorgung der Region bis zur Inbetriebnahme der Zentralklinik zu sichern und die Leistungsfähigkeit der bestehenden Kliniken nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern aufzubauen. Mit den Strukturen, die jetzt etabliert werden, sollen die Fachbereiche in die neue Klinik einziehen. Nach dieser Devise wird auch Prof. Kaiser seine Fachabteilung entwickeln.


Als Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie mit der Zusatzbezeichnung spezielle Viszeral-chirurgie beherrscht Prof. Kaiser das komplette Spektrum der operativen Behandlung von der Schilddrüse über die Bauchspeicheldrüse, Speiseröhre und Leber bis zum Enddarm. 17 Jahre lang war der 54-Jährige in verschiedenen Positionen für das Universitätsklinikum Essen tätig, zuletzt als Oberarzt mit der Verantwortung für den chirurgischen und viszeralchirurgischen Bereich, bevor er für weitere acht Jahre als Chefarzt in das St. Bernhard-Hospital in Kamp-Lintfort wechselte. Unter seiner Leitung hat sich die dortige Abteilung exzellent entwickelt und modernste robotische Technologien im Sinne des Patientenwohls etabliert.


Prof. Kaiser hat bereits im ersten Monat seiner neuen Tätigkeit in Emden hochspezialisierte Eingriffe im Bereich der Viszeralchirurgie vorgenommen. Dabei handelte es sich um große Operationen an der Bauchspeicheldrüse (Pankreas), die es in dieser Form seit über 10 Jahren nicht mehr im Klinikum gab. Das Pankreas ist ein lebenswichtiges Organ, das sich im oberen Bauchraum befindet und wichtige Funktionen wie die Produktion von Verdauungsenzymen und Insulin zur Regulierung des Blutzuckerspiegels erfüllt. Dass nun wieder komplexe Eingriffe am Verdauungstrakt im Klinikum vorgenommen werden können und deren Umfang perspek-tivisch deutlich erhöht werden soll, bedeutet eine erhebliche Verbesserung der Leistungs-fähigkeit des Klinikums für die Patienten.

Ein weiterer Fokus von Prof. Kaisers Arbeit liegt auf der Behandlung komplexer Hernien. Das bereits bestehende Hernienzentrum wird somit weiter vorangebracht. Hierfür nutzt Prof. Kaiser innovative Behandlungsmethoden, zum Beispiel Fasciotens. Diese Technik nutzte er jüngst bereits bei großen Bauchdeckenbrüchen. Fasciotens zielt darauf ab, den erhöhten Druck im Bauchraum nach einer Operation zu entlasten und Komplikationen wie Gewebsnekrosen und Wiederauftreten von Narbenbrüchen zu verhindern. Durch die Stabilisierung des Gewebes und die Sicherstellung ausreichender Durchblutung kann Fasciotens den Genesungsprozess unterstützen.

Der neue Chefarzt setzt außerdem auf ein Konzept besserer Erholung, das darauf abzielt, den stationären Aufenthalt für Patienten zu verkürzen und schneller wieder „Normalität“ zu errei-chen. Moderne Techniken und Therapien – vom minimalinvasiven Eingriff über eine frühe physiotherapeutische Mobilisierung bis hin zu individuellen Pflege- und Ernährungskonzepten – ermöglichen es den Patienten, sich schneller zu erholen und früher die Lebensqualität zu verbessern. So konnte zum Beispiel in geeigneten Fällen die Verweildauer im Klinikum nach Dickdarmoperationen von früher üblichen zwei Wochen auf unter eine Woche reduziert werden. Patienten erhalten also eine schonende und qualitativ hochwertige chirurgische Behandlung und können durch die optimierten Prozesse im Anschluss an die OP bei gleichbleibender Genesungsqualität früher in ihr gewohntes Umfeld zurückkehren. Um das Konzept konsequent umsetzen zu können, bedarf es eines eingespielten Teams, das Prof. Kaiser derzeit aufbaut.

Die Ernennung von Prof. Gernot Kaiser zum Chefarzt der Allgemeinchirurgie stellt eine vielversprechende Zukunft für das Emder Krankenhaus in Aussicht. Mit seinem Engagement für Exzellenz und innovative Behandlungsmethoden wird er zweifellos dazu beitragen, die medi-zinische Versorgung weiter zu verbessern. Gemeinsam mit dem im April startenden Chefarzt der Gastroenterologie, Dr. Richard Kampmann, wird er das Leistungsspektrum des Klinikums Emden in der Viszeralmedizin deutlich ausbauen.